Die Bibel ist nach kirchlicher Auffassung «Wort Gottes», in Menschenwort geschrieben und vom Heiligen Geist inspiriert. Wer die Bibel beim Wort nimmt, kann genau das entdecken: Spuren Gottes und das Wehen des Geistes.
Beim-Wort-Nehmen heisst:
– den Wortlaut lesen und wahrnehmen
– den Wortlaut hören und aufnehmen
– den Wortlaut überdenken und sich von ihm überraschen lassen
– dem Wortlaut Zeit geben zu wirken.
Die Bibel beim Wort nehmen erlaubt, im Wortlaut Eigenes zu entdecken oder aber im Wortlaut ein Gegenüber zu sehen, an dem man sich reibt. Ein Beim-Wort-Nehmen kann eingeübt werden durch Methoden, die den Text tatsächlich zur Sprache bringen, die ihn weder durch Zusatzinformationen überfrachten noch dazu verleiten, die Bibel nur als Sprungbrett für anderes zu benutzen.
Am Akademietag werden in den Workshops vier solche Methoden für einen praktischen Zugang zur Bibel vorgestellt, ausprobiert und rückblickend reflektiert. Das Hauptreferat zeigt, wie ein textzentrierter Zugang auch in der wissenschaftlichen Exegese zu fruchtbaren Ergebnissen führt. Das alles veranschaulicht, wie bibelwerken funktioniert, das vom Bibeltext ausgeht, diesen und nur diesen beim Wort nimmt und so für heutige Leserinnen und Leser eine Relevanz erhält.