
Das schriftstellerische Werk Conrad Ferdinand Meyers entsteht zwischen zwei psychiatrischen Einweisungen. Mit 26 Jahren, nach jahrelanger Abschottung von der Aussenwelt, geht er in eine Nervenklinik in Neuenburg. Dort blüht er auf – und zeigt sich in Briefen an die Mutter bereit, sein Leben zu ändern. Den Wunsch, Dichter zu werden, will er aufgeben, stattdessen: Französisch lernen für den Lehrerberuf und Ordnung und Fleiss für den Alltag.
Offenere Worte finden sich in seinen Briefen an die jüngere Schwester Betsy. Darin schwankt Meyer zwischen Fügsamkeit und Irritation, Schuldgefühlen, Befreiungsschlägen und wachsender Abenteuerlust. Aus der Klinik geht er weiter nach Freiburg und Lausanne, und auch die Schwester zieht nach Genf. Währenddessen greift die Dunkelheit, der er entging, nach der tief religiösen, einsamen Mutter.



