
Seit einiger Zeit geschieht Merkwürdiges mit dem Jamuna, einem Fluss in Bangladesch: Er dehnt sich immer weiter aus. Dabei verschlingt er Tausende Hektar an fruchtbaren Ackerflächen und reißt das Zuhause von zehntausenden Menschen mit sich. Wie ein hungriges Tier. Überall entlang des Jamuna sind deshalb Menschen dabei, ihre Dörfer zu verlassen. Dabei werden sie genau beobachtet. Mehr als achttausend Kilometer entfernt, an der ETH Zürich, verfolgt ein Augenpaar jede ihrer Bewegungen. Das Verhalten der Menschen soll helfen, eine der grössten Zukunftsfragen zu beantworten: Wann setzt die grosse Migrationswelle ein? Wann brechen Millionen von Menschen rund um den Äquator nach Norden auf, weil der Klimawandel ihre Heimat verheert?
Der renommierte Wissenschaftsjournalist und Buchautor Benjamin von Brackel liest aus seiner Reportage und spricht mit dem Reportagen-Redakteur Dmitrij Gawrisch über die Klimamigration und deren Folgen.